Welche Temperatur muss die Heizung nachts erreichen?
In den Wintermonaten wird es in der Regel empfindlich kalt. Aus diesem Grund ist der Vermieter von Wohnraum gehalten sicherzustellen, dass der Mieter seine Wohnung beheizen kann. In der Regel wird gefordert, dass die Heizung am Tag eine Mindesttemperatur von 20 °C erreicht. Doch gilt dies auch für die Nachtstunden? Immerhin könnte angeführt werden, dass der Mieter nachts schläft und somit nicht auf eine warme Wohnung angewiesen ist. Welche Temperatur muss die Heizung nachts erreichen?
Welche Temperatur muss die Heizung nachts erreichen?
Das Landgericht Berlin hat im Jahr 1998 entschieden, dass in der Zeit zwischen 24 und 6 Uhr eine Beheizung bis zu 18° C möglich sein muss (Landgericht Berlin, Urteil vom 26.05.1998, Az. 64 S 266/97). Diese Ansicht teilte auch das Amtsgericht Köln in einer Entscheidung vom Juli 2016. Sei in einem Wohnraummietvertrag nicht geregelt, mit welcher Temperatur der Vermieter seine Pflicht zur Beheizung erfüllt, sei in der von Anfang Oktober bis Ende April dauernden Heizperiode in der Zeit von 23 bis 6 Uhr in allen Räumen eine Temperatur von 18° C zu unterhalten (Amtsgericht Köln, Urteil vom 05.07.2016, Az. 205 C 36/16).
Welche Folgen hat eine zu kalte Wohnung?
Erreicht die Heizung nicht die Mindesttemperatur und ist die Wohnung damit zu kalt, liegt ein Mietmangel vor. Der Mieter kann in diesem Fall vom Vermieter die Beseitigung des Mangels sowie eine Mietminderung geltend machen.
Lesen Sie zu diesem Thema auch folgende Rechtsfrage: Wie warm muss eine Wohnung im Herbst und Winter sein und kann ein Mietmangel wegen einer zu kalten Wohnung vorliegen?