Online-Kredite: Welche Rechte hat der Verbraucher?Auch beim Online-Kredit gilt der Verbraucherschutz
Online Kredite aufzunehmen ist heute selbstverständlich. Im Fokus stehen dabei vor allem Ratenkredite, es gibt aber mittlerweile auch komplexere Finanzierungen wie Baukredite als Online-Angebot. Solche Direktkredite bieten oft günstigere Konditionen als die Kreditaufnahme auf herkömmlichem Weg und mancher Kreditnehmer mag sich die Frage stellen, wie sicher ein solcher Kredit ist und welche Rechte er dabei hat?
Rechtlicher Rahmen und Verbraucherschutz
Grundsätzlich gelten für Online-Kredite die gleichen gesetzlichen Vorschriften wie auch für Kredite auf anderen Wegen. Da es in aller Regel um Kredite an Privatpersonen geht, sind die Vorschriften für Verbraucherdarlehensverträge relevant, wie sie im Bügerlichen Gesetzbuch (§§ 491 ff. BGB) geregelt sind. Darin sind eine Reihe an Informationspflichten für Kreditgeber festgelegt, außerdem enthält das Gesetz weitere Verbraucherschutz-Vorschriften. Das sind die wichtigsten:
- Kreditnehmer haben ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Diese zweiwöchige Widerrufsfrist, die im Online-Geschäft auch sonst vorgeschrieben ist, gilt bei Verbraucherkrediten generell – auch ohne Online-Abschluss. Verbraucher haben also zwei Wochen Zeit, sich die Kreditaufnahme noch einmal zu überlegen;
- vor Vertragsabschluss muss der Kreditnehmer über die wichtigsten Kreditbedingungen aufgeklärt werden. Dazu gehört u.a. die Angabe des tatsächlichen Effektivzinses, des Darlehensbetrages und der Widerrufsmöglichkeit;
- Verträge, die den Angabepflichten und Verbraucherschutzvorschriften nicht genügen, sind nichtig. Ist es zur Auszahlung des Kreditbetrages gekommen, können einige Formmängel allerdings nicht mehr geltend gemacht werden.
Online-Vergleich – das konkrete Angebot zählt
Heute werden viele Online-Kredite über Vergleichsportale ausgewählt. Vergleichsrechner wie Lendico oder Smava bieten eine bequeme und einfache Möglichkeit, den günstigsten Kredit herauszufiltern. Allerdings müssen die gezeigten Konditionen nicht unbedingt den im konkreten Fall angebotenen entsprechen. Die Anbieter sind verpflichtet, in der Werbung – und um solche handelt es sich auch bei Vergleichsportalen – den (Effektiv-)Zins anzugeben, der für zwei Drittel der Kunden relevant ist. Der tatsächliche Zinssatz hängt aber von der individuellen Bonität ab und kann davon abweichen. Erst das konkrete Online-Angebot zeigt, wie teuer die Finanzierung wirklich ist.
Vorsicht bei Krediten ohne Schufa
Auch bei Online-Krediten ist eine Schufa-Abfrage üblich. Bei Krediten ohne Schufa ist Vorsicht angebracht. Oft handelt es sich um unseriöse Angebote mit betrügerischer Absicht. Das gilt insbesondere dann, wenn Vorabgebühren, unerwünschte kostenpflichtige Zusatzleistungen und Zahlungen vor der eigentlichen Kreditauszahlung verlangt werden. Zum eigentlichen Kredit kommt es nie und die Möglichkeiten, verausgabtes Geld wieder zu erlangen, sind gering.
Datenschutz und Datensicherheit
Beim Thema Datenschutz und Datensicherheit gelten für die Online-Kreditanbieter einerseits die Vorgaben des Bankgeheimnisses, andererseits die Vorschriften zum Online-Datenschutz, wie sie insbesondere im Telemediengesetz niedergelegt sind. Das entbindet Nutzer nicht davon, selbst auf Datensicherheit zu achten.
Anwalt für Bankrecht
Bei rechtlichen Fragen und Problemen im Kreditrecht, wenden Sie sich am besten an einen @DAWRsearch=Bankrecht[Rechtsanwalt für Bankrecht]@, den Sie z.B. im Deutschen Anwaltsregister (DAWR) finden.