Kredit06.12.2024

Welche Kreditvoraussetzungen muss ich für einen Kredit erfüllen?Das müssen Sie wissen, wenn Sie einen Kredit bekommen möchten

Die Aufnahme eines Kredites ist eine gern genutzte Möglichkeit von Privat- und Geschäftskunden, um größere Projekte zu realisieren, Investitionen zu tätigen oder finanzielle Engpässe zu überbrücken. Damit das gewünschte Kapital zur Verfügung gestellt werden kann, prüfen Kreditgeber eine Reihe von Voraussetzungen, um eine realistische Risikoeinschätzung vornehmen zu können. An das Ergebnis der Risikoprüfung ist nicht nur die Gewährung eines Kredites geknüpft, sondern auch die Konditionen, die im Kreditvertrag für den Rückzahlungsplan vereinbart werden. Für Antragsteller ist es sinnvoll, die Voraussetzungen zu kennen, die sie für die Inanspruchnahme eines Kredites erfüllen müssen. So ist es möglich, den Antrag optimal vorzubereiten.

Kreditvoraussetzungen schaffen Sicherheit

Ein Kredit ist eine rechtlich bindende Vereinbarung zwischen Kreditnehmer und Kreditgeber. Beide Seiten werden durch den Vertragsabschluss mit Rechten und Pflichten ausgestattet. Um die Risiken einer Kreditvergabe zu minimieren, prüfen Banken und andere Finanzdienstleister vor der Bewilligung eines Kredits eine Reihe von Kriterien, die für die Risikoeinschätzung relevant sind.
Der Antragsteller muss den Kreditinstituten Nachweise über seine wirtschaftlichen Verhältnisse und seine Rückzahlungsfähigkeit vorlegen. Welche Dokumente erforderlich sind und welche Voraussetzungen ein Kreditgeber prüft, hängt unter anderem von der Höhe der gewünschten Kreditsumme ab. Antragsteller können sich vorab mit den Voraussetzungen für Kreditantrag und Prüfungsverfahren vertraut machen, um einen reibungslosen Ablauf der Kreditvergabe zu gewährleisten.

Regelmäßiges Einkommen in ausreichender Höhe

Eines der wichtigsten Kriterien für die Bewilligung eines Kredits ist regelmäßiges Einkommen, dessen Umfang darauf schließen lässt, dass die Kreditverbindlichkeit zuverlässig bedient werden kann. Ein regelmäßiges Einkommen dient dem Kreditgeber als Sicherheit im Hinblick auf das Ausfallrisiko und kann gleichzeitig als Grundlage für die Kalkulation des Rückzahlungsplanes herangezogen werden.

Für Arbeitnehmer und Angestellte:

Diese Gruppe von Kreditnehmern muss in der Regel Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate vorlegen. Auf diese Weise können Banken überprüfen, ob das Einkommen regelmäßig fließt und ausreichend ist, um den Kreditverbindlichkeiten nachzukommen.
Neben der Höhe der Bezüge wird auch die Art des Arbeitsverhältnisses berücksichtigt. Wer in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis steht, hat bessere Chancen auf eine Kreditbewilligung als jemand, der sich noch in der Probezeit befindet oder einen befristeten Vertrag hat.

Für Selbstständige und Freiberufler:

Diese Personengruppen müssen ihren Einkommensnachweis über eine längere Periode erbringen, in der Regel durch Steuerbescheide der letzten zwei bis drei Jahre sowie über betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA). Diese Nachweise dienen der Bank dazu, die wirtschaftliche Stabilität des zu prüfen.
Selbstständige müssen mit einer strengeren Prüfung rechnen, da ihre Einkünfte oft schwanken können und somit vor allem bei einer längeren Kreditlaufzeit ein höheres Risiko für die Bank darstellen.

Für Rentner:

Auch für Rentner ist es möglich, einen Kredit in Anspruch zu nehmen. Ihre Rente gilt als regelmäßiges Einkommen und kann als Sicherheit angegeben werden. Banken prüfen in diesem Fall in der Regel den Rentenbescheid als Nachweis. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass viele Banken bei Krediten an Rentner Altersgrenzen setzen, insbesondere bei Krediten mit langen Laufzeiten.

Bonitätsprüfung und Schufa-Auskunft

Die Bonität des Antragstellers, also seine Kreditwürdigkeit, ist ein wesentlicher Faktor bei der Kreditvergabe. Banken holen in der Regel eine Schufa-Auskunft ein, um die Kreditwürdigkeit zu überprüfen. Diese Auskunft enthält Informationen über das Zahlungsverhalten des Antragstellers in der Vergangenheit, wie etwa bestehende Kredite, Zahlungsausfälle oder Mahnverfahren.

Der Schufa-Score:

Die Schufa bewertet die Kreditwürdigkeit anhand eines sogenannten Scores. Ein hoher Score bedeutet, dass die Bank das Risiko einer Kreditvergabe als gering einschätzt, da der Antragsteller in der Vergangenheit seine Zahlungsverpflichtungen pünktlich und zuverlässig erfüllt hat. Ein niedriger Score hingegen deutet auf ein höheres Risiko hin, was zu einer Ablehnung des Kredits oder zu schlechteren Konditionen führen kann.
Wie die Schufa den Score erstellt und welche Kriterien dabei berücksichtigt werden, erklärt die Verbraucherzentrale.

Negative Schufa-Einträge:

Negative Schufa-Einträge, wie etwa nicht beglichene Rechnungen, Mahnungen oder gar eine Insolvenz, können zu einer Ablehnung des Kredits führen. Verbraucher haben jedoch das Recht, jährlich eine kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa einzuholen und etwaige Fehler zu korrigieren, was in einigen Fällen eine Verbesserung des Scores zur Folge haben kann.

Der Kredit ohne Schufa als Sonderform

Bei einem Kredit ohne Schufa verzichtet der Kreditgeber im Rahmen der Bonitätsprüfung auf eine Schufa-Abfrage. Das bedeutet, dass die Bank oder der Kreditgeber nicht prüft, ob der Antragsteller in der Vergangenheit Zahlungsausfälle hatte, wie etwa unbezahlte Rechnungen oder Kredite, die nicht ordnungsgemäß bedient wurden. Stattdessen stützt sich der Kreditgeber auf andere Kriterien, wie das regelmäßige Einkommen oder bestehende Sicherheiten.
Diese Kredite sind besonders für Personen von Interesse, die aufgrund negativer Schufa-Einträge Schwierigkeiten haben, einen klassischen Bankkredit zu erhalten. In Deutschland wird ein solcher Kredit oft von spezialisierten Banken oder Online-Kreditvermittlern angeboten, die bereit sind, das Risiko einer Kreditvergabe ohne Schufa-Auskunft zu tragen.

Risiken und Kosten von Schufa-freien Krediten

Der Verzicht auf die Schufa-Prüfung erhöht das Risiko für den Kreditgeber, weshalb solche Kredite oft mit höheren Zinsen versehen sind. Im Vergleich zu herkömmlichen Krediten ist diese Form der Absicherung üblich, da der Kreditgeber das Risiko eines Zahlungsausfalls nicht durch die Schufa-Auskunft bewerten kann.
Zusätzlich ist es wichtig, dass Kreditnehmer bei der Auswahl eines Anbieters auf die Transparenz der Konditionen achten. Einige Anbieter neigen dazu, hohe Nebenkosten oder zusätzliche Gebühren in ihren Bedingungen zu inkludieren. Daher sollten Antragsteller immer genau prüfen, was im Kreditvertrag steht und den effektiven Jahreszins (APR) genau kalkulieren, um auch bei einem Kredit ohne Schufa maximale Transparenz zu erhalten.

Alternative Sicherheiten und Nachweise

Da bei einem Schufa-freien Kredit keine Schufa-Auskunft eingeholt wird, verlangen viele Anbieter alternative Sicherheiten oder Nachweise, um das Risiko abzusichern.

Häufig geprüfte Sicherheiten sind:

  • Einkommensnachweise: Der Kreditnehmer muss in der Regel belegen, dass er über ein regelmäßiges Einkommen verfügt, das ausreicht, um die monatlichen Raten zu begleichen. Das kann durch Gehaltsabrechnungen oder Kontoauszüge der letzten Monate erfolgen.
  • Sicherheiten: In einigen Fällen kann der Kreditgeber auch Sicherheiten verlangen, etwa in Form von Immobilien oder anderen Vermögenswerten, die im Falle eines Zahlungsausfalls verwertet werden können.
  • Bürgschaften: Manche Kreditgeber akzeptieren auch eine Bürgschaft von einer dritten Person, die für den Kreditnehmer im Falle eines Zahlungsausfalls haftet.

Gesetzliche Vorgaben und Schutzmechanismen

In Deutschland gibt es auch für Schufa-freie Kredite gesetzliche Regelungen, die die Rechte der Kreditnehmer schützen sollen. Wie bei allen Krediten sind die Kreditgeber verpflichtet, alle relevanten Kosten und Konditionen transparent darzulegen. Insbesondere müssen der Nominalzins und der Effektivzins klar angegeben werden, damit der Kreditnehmer eine informierte Entscheidung treffen kann.
Darüber hinaus sind alle Kreditverträge in Deutschland nach den Vorgaben des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) reguliert. Dies bedeutet, dass ein Widerrufsrecht besteht, das es dem Kreditnehmer erlaubt, innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsabschluss den Vertrag ohne Angabe von Gründen zu widerrufen, sofern keine speziellen Ausnahmen vorliegen.

Mindestalter und rechtliche Voraussetzungen

Ein Kreditvertrag ist ein Rechtsgeschäft zwischen zwei Vertragspartnern, die vollumfänglich rechts- und geschäftsfähig sein müssen. Aus diesem Grund müssen Antragsteller das gesetzliche Mindestalter für rechtsgültige Geschäfte erreicht haben und weitere rechtliche Voraussetzungen erfüllen.

Mindestalter:

Um einen Kreditvertrag abschließen zu dürfen, muss der Antragsteller das 18. Lebensjahr vollendet haben. Dieser rechtliche Rahmen basiert auf dem deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), das festlegt, dass erst mit dem Erreichen der Volljährigkeit Verträge rechtswirksam abgeschlossen werden können.

Rechtlicher Wohnsitz:

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Wohnsitz des Kreditnehmers. Kreditgeber verlangen in der Regel, dass der Antragsteller seinen regelmäßigen Wohnsitz in Deutschland unterhält, um den rechtlichen Rahmen des Kreditvertrags nach deutschem Recht zu gewährleisten.

Bankkonto in Deutschland:

Für die Abwicklung des Kredits muss der Antragsteller ein Bankkonto in Deutschland führen, auf das die Kreditsumme ausgezahlt wird und von dem aus die Rückzahlungen erfolgen. Dieses Konto dient auch als Nachweis für die Zahlungsfähigkeit des Antragstellers.

Eigenkapital und zusätzliche Sicherheiten

Sicherheiten in Form von Sache- und Vermögenswerten und einer Teilleistung als Eigenkapital sind insbesondere bei Krediten mit hoher Gesamtsumme, wie etwa Immobilienkrediten, von Bedeutung.

Eigenkapital:

Viele Banken verlangen für die Bereitstellung eines Kredites die Einlage einer Eigenkapitalquote von mindestens 10 bis 20 Prozent des Kaufpreises oder der Gesamtfinanzierung. Durch eine Eigenkapitaleinlage kann der Antragsteller nachweisen, dass er über ein gewisses Grundvermögen verfügt. Mit einer hohen Eigenkapitalquote stellen Kreditgeber meist Kapital zu günstigen Konditionen zur Verfügung.

Sicherheiten:

Bei Krediten mit hoher Gesamtsumme kann es notwendig sein, dem Kreditgeber Sicherheiten anzubieten. Das gilt besonders in Antragsverfahren, in denen die Bonität des Antragstellers nicht ausreichend ist.

Das sind häufig eingesetzte Sicherheiten in Kreditprüfungsverfahren:

  • Immobilien: Bei einem Immobilienkredit wird in der Regel eine Grundschuld auf die Immobilie eingetragen, die der Bank das Recht gibt, die Immobilie im Falle eines Zahlungsausfalls zu verwerten.
  • Bürgschaften: Wenn der Antragsteller nicht über ausreichend Sicherheiten verfügt, kann eine Bürgschaft eines Dritten helfen. Hierbei übernimmt eine weitere Person die Rückzahlung des Kredits, sollte der Kreditnehmer zahlungsunfähig werden.

Rechtliche Rahmenbedingungen bei der Kreditvergabe

Die Kreditvergabe unterliegt in Deutschland verschiedenen rechtlichen Rahmenbedingungen, die sowohl die Interessen von Kreditnehmern und Kreditgebern gleichermaßen schützen sollen.

Transparenzpflicht:

Banken sind nach § 6a der Preisangabenverordnung (PAngV) verpflichtet, den Effektivzins eines Kredits transparent anzugeben. Der Effektivzins beinhaltet nicht nur den Nominalzins, sondern auch alle Nebenkosten, die mit dem Kredit verbunden sind, sodass Verbraucher verschiedene Angebote miteinander vergleichen können.

Widerrufsrecht:

Kreditnehmer haben gemäß § 355 BGB das Recht, einen Kreditvertrag innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsabschluss zu widerrufen. Dies gilt sowohl für Kredite, die online abgeschlossen wurden, als auch für solche, die beim Kreditgeber vor Ort in die Unterzeichnung gegangen sind. Das Widerrufsrecht ist ein wichtiger Schutzmechanismus, der es Kreditnehmern ermöglicht, den Vertrag auch nach der Unterzeichnung noch einmal gründlich zu prüfen und im Falle von ungünstigen Konditionen innerhalb des Widerrufsrechts davon zurückzutreten.

Die Voraussetzungen, die im Rahmen der Prüfung eines Kreditantrages Berücksichtigung finden, schützen Kreditgeber und Kreditgeber gleichermaßen. Die wichtigsten Kriterien umfassen das Einkommen, die Bonität und finanzielle Sicherheiten, die eine günstige Risikoeinstufung gewährleisten. Antragsteller können eine schnelle und unkomplizierte Abwicklung der Prüfung begünstigen, indem sie erforderliche Nachweise lückenlos zur Verfügung stellen und alle notwendigen Informationen zu ihrer wirtschaftlichen Situation darlegen.

Quelle:refrago(om)
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